Im folgenden Artikel vergleichen wir automatisierte und manuelle Hochregallager. Nachdem wir die Grundlagen der Hochregallagertechnik in Bezug auf Aufbau und Funktionsweise skizziert haben, werden wir auf die spezifischen Hauptthemen der unterschiedlichen Systeme eingehen. Bei automatisierten Hochregallagern sind dies die Themen Technologien, Vorteile und Anwendungsfälle und bei manuellen Hochregallagern sind es der Personalbedarf, die Flexibilität sowie Kosten. Anschließend interessiert uns, welches System unter den Gesichtspunkten der Leistung, des Durchsatzes und der Lagerdichte am effizientesten ist und welche Sicherheitsaspekte es zu berücksichtigen gilt, wenn es um die Unfallvermeidung und den Schutz von Gütern geht. Ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes Thema ist der Aufwand bei manuellen und automatisierten Systemen für Instandhaltung und Wartung.
Grundlagen der Hochregallagertechnik: Aufbau und Funktionsweise
Grundsätzlich bestehen Hochregallager, ob automatisiert oder manuell, aus den strukturellen Komponenten: Regale, Gänge und Tragwerke, die gemäß der gesetzlichen Bestimmungen installiert sind. Als Fördertechnik kommen Regalbediengeräte, Förderbänder und Shuttles zum Einsatz und die Steuerung und Optimierung der Lagerprozesse werden mit Hilfe von Lagerverwaltungssystemen (WMS) durchgeführt.
Automatisierte Hochregallager: Technologien, Vorteile und Anwendungsfälle
Gerade Branchen mit hohem Durchsatz und standardisierten Produkten setzen auf automatisierte Lagersysteme, weil sie eine höhere Lagerdichte zulassen, eine geringere Fehlerquote aufweisen und rund um die Uhr arbeiten können. Der Grund dafür ist recht simpel: Roboter und automatisierte Regalbediengeräte brauchen keine Pausen und auch die Nachtarbeit sowie die Arbeit an Sonn- und Feiertagen macht ihnen nichts aus und verursacht zudem keine zusätzlichen Kosten. Allerdings sind die Anfangsinvestitionen hoch und der Wartungsaufwand kann ebenfalls hoch sein.
Manuelle Hochregallager: Personalbedarf, Flexibilität und Kosten
Der Vorteil manueller Hochlager besteht darin, dass eine größere Flexibilität bei der Handhabung unterschiedlicher Produkte besteht und dass die Anfangsinvestitionen deutlich geringer sind als bei automatisierten Lagern. Die Nachteile liegen dagegen in den Bereichen der laufenden Betriebskosten durch den ungleich höheren Personalaufwand und auch die möglichen Fehlerquellen und deren Auswirkungen auf die Lagerprozesse sind höher. Auch die erforderlichen Qualifikationen und Schulungen für das Lagerpersonal sind eine Hürde.
Effizienz im Vergleich: Leistung, Durchsatz und Lagerdichte
In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Effizienzdaten der beiden Hochregallager-Systeme – automatisiert und manuell – in einem Vergleich gegenüber gestellt.
Aspekt
Automatisiertes Hochregallager
Manuelles Hochregallager
Leistungskennzahlen
Bis zu 400 Doppelspiele (Ein- und Auslagerung) pro Stunde durch Maschinen
100 - 200 Doppelspiele pro Stunde, abhängig vom Personal
Durchsatzanalyse
Höherer Durchsatz von bis zu 1.000 Picks pro Tag
Geringer Durchsatz, abhängig von Personal und Arbeitsweise
Kontinuierlicher Energiebedarf für Maschinen und Steuerung
Geringerer Verbrauch, hauptsächlich für Beleuchtung
Auswirkungen von Ausfällen
Stillstand bei Störungen, teure Wartung und Ersatzteile
Kleinere Ausfälle oft schnell manuell kompensierbar
Sicherheitsaspekte: Unfallvermeidung und Schutz von Gütern
Die Effizienz eines Hochregallagers kann durch Gefahrensituationen beeinträchtigt werden, wenn beispielsweise Regalbediengeräte kollidieren oder Lagerpersonal stürzt und sich verletzt. Daher ist es unbedingt notwendig, die Sicherheitsaspekte im Hochregallager zu berücksichtigen und Gefahrenquellen durch geeignete Maßnahmen möglichst auszuschließen. Dazu gehören neben den bereits erwähnten Situationen auch herabfallende Waren, Fehlfunktionen automatisierter Systeme wie etwa unkontrollierte Bewegungen durch technische Störungen und die Brandgefahr etwa durch Überlastung oder Defekte in elektrischen Komponenten. Doch auch hier helfen technische Innovationen im Hochregallager in Form von Überwachungssystemen, die technische Defekte oder andere Unregelmäßigkeiten erkennen und automatisch entsprechende Maßnahmen einleiten.
Instandhaltung und Wartung: Aufwand bei automatisierten und manuellen Systemen
Beide Systeme haben ihre Vorteile, sowohl im Betrieb als auch in der Wartung. Sie benötigen beide regelmäßige Inspektionen und Wartungsintervalle, wobei die Kosten für Ersatzteile und Reparaturen in automatisierten Lagern in der Regel deutlich höher, gemessen an der Produktivität allerdings verschmerzbar sind. Das Wartungspersonal für automatisierte Lager erfordert ebenfalls eine höhere Qualifizierung und Ausfallzeiten haben in diesen Lagern ebenfalls größere Auswirkungen. Insgesamt sind Kosten und Aufwand für Instandhaltung und Wartung in automatisierten Lagern höher. Der Aufwand relativiert sich aber gemessen an der Produktivität und Leistungsfähigkeit.
Die Wareneingangskontrolle ist ein unverzichtbarer Bestandteil effizienter Lagerprozesse und spielt eine entscheidende Rolle für den reibungslosen Ablauf in jedem Unternehmen.